Gartenarbeiten
Gartenarbeiten, Foto: pixabay

Mit dem Juni beginnt die Hochsaison im Garten. Jetzt ist der Zeitpunkt für Pflege, Ernte und Planung – fast jede Pflanze verlangt Aufmerksamkeit. Die Sonne bringt nicht nur Wachstum, sondern auch Trockenheit und Schädlinge. Ob Balkonblumen, Beerensträucher oder der Gemüsegarten – wer seinen Garten liebt, hat jetzt alle Hände voll zu tun.

Diese Übersicht hilft dir, nichts zu vergessen:

  • Detaillierte Pflegeanleitungen für Nutz- und Zierpflanzen

  • Tabellen zur besseren Organisation

  • Tipps zur Schädlingsbekämpfung und Bewässerung

  • Hinweise für Zimmer- und Balkonpflanzen

Erdbeeren, Himbeeren und Kirschen richtig ernten

Im Juni beginnt die Haupterntezeit vieler beliebter Obstsorten. Frisch vom Strauch schmecken sie am besten. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für:

  • Erdbeeren

  • Frühe Himbeeren

  • Kamtschatka-Beeren

  • Stachelbeeren

  • Rote, weiße und schwarze Johannisbeeren

  • Frühkirschen

Damit die Früchte nicht verloren gehen, schützen wir sie mit Netzen. Diese verhindern, dass Vögel die süßen Früchte wegpicken. Bei Bedarf kann man auch Wasserschalen aufstellen – durstige Vögel suchen dann weniger nach Obst. Bei jungen Bäumen lohnt sich jetzt der Kronenaufbau. Frische Triebe werden mit Klammern waagerecht geführt. Ältere Zweige beschwert man mit Gewichten, um das spätere Wachstum zu fördern.

Nach dem sogenannten Johanni-Fall (Ende Juni) sollten Fruchtansätze ausgedünnt werden. Nur die besten, gesunden Früchte bleiben am Baum – das erhöht die Qualität der Ernte.

Pflege für Gemüsebeete und Kräutergärten

Der Gemüsegarten braucht im Juni besonders viel Aufmerksamkeit. Pflanzen befinden sich im kräftigen Wachstum. Sie brauchen Licht, Nährstoffe und Platz.

Wichtige Arbeiten im Überblick:

  1. Regelmäßiges Lockern und Jäten nach Regen
    Verhärteter Boden kann Keimlinge ersticken.

  2. Bewässern am frühen Morgen oder späten Abend
    So verdunstet weniger Wasser.

  3. Düngen der Starkzehrer (Tomaten, Kohl, Sellerie)
    Ideal sind organische Düngemittel.

  4. Schutz vor Schädlingen und Krankheiten
    Mehltau, Blattläuse und Minierfliegen sind häufig.

Tomaten brauchen besondere Pflege:

  • Ausgeizen der Seitentriebe

  • Hochbinden an Stäbe oder Schnüre

  • Vorbeugung gegen Braunfäule durch natürliche Auszüge (z. B. Zwiebel, Knoblauch)

Auch bei Kräutern ist jetzt Zeit zur Ernte und Verjüngung. Thymian, Minze, Salbei oder Rosmarin profitieren vom Rückschnitt. Sie treiben danach kräftiger aus und bleiben kompakt.

Was jetzt ausgesät und gepflanzt wird

Freie Flächen nach Frühgemüse-Ernte sollten nicht leer bleiben. In der zweiten Junihälfte können gesät oder gepflanzt werden:

  • Spinat, Mangold, Rote Bete

  • Kopfsalat, Radieschen, Dill

  • Bohnen, Fenchel, Kohlrabi

Zur Vorbereitung der Herbsternte setzt man jetzt folgende Jungpflanzen:

  • Brokkoli

  • Endivien

  • Porree für den Winter

  • Späte Sorten von Karotten und Roter Bete

Wichtig ist regelmäßige Kontrolle. Zu dicht gesäte Reihen werden vereinzelt. Nur so bekommen alle Pflanzen genug Platz und Licht.

Zierpflanzen, Stauden und Hecken richtig schneiden

Im Juni sind viele Frühblüher verblüht – Zeit für den Rückschnitt. Das betrifft:

  • Forsythien

  • Zierjohannisbeeren

  • Weigelien

  • Jasmin

Durch den Schnitt fördern wir den Austrieb für das nächste Jahr. Alte Blütenstände werden entfernt. Auch Rhododendren profitieren davon, wenn man verwelkte Blüten vorsichtig abbricht.

Formhecken wie Buchsbaum, Liguster oder Hainbuche werden im Juni geschnitten. Ein gespanntes Seil hilft beim geraden Schnitt. Stauden wie Funkien oder Primeln können jetzt geteilt und neu gesetzt werden.

Das Pflanzen neuer Exemplare ist weiterhin möglich. Containerpflanzen (nicht wurzelnackt) anwachsen gut, wenn sie regelmäßig gegossen und passend gesetzt werden.

Krankheiten und Schädlinge natürlich bekämpfen

Viele Pflanzen leiden im Juni unter Schädlingen und Pilzen. Die häufigsten Probleme:

  • Mehltau bei Rosen, Pfingstrosen und Flieder

  • Blattläuse an Stauden und Obst

  • Schildläuse an Nadelgehölzen

  • Maden in Kirschen oder Äpfeln

Vorbeugen ist besser als Heilen:

  • Entfernte Pflanzenteile nicht kompostieren

  • Pflanzen regelmäßig kontrollieren

  • Hausmittel wie Brennnesseljauche, Knoblauchbrühe oder Seifenlösung einsetzen

  • Gezieltes Entfernen befallener Pflanzenteile

Bei Lilien ist jetzt besondere Aufmerksamkeit gefragt. Der knallrote Käfer frisst rasch große Teile der Pflanze. Bei starkem Befall hilft nur Absammeln oder ein gezielter Eingriff.

Balkon, Terrasse und Zimmerpflanzen

Blumen in Kästen und Töpfen brauchen im Juni besondere Fürsorge.

  • Tägliches Gießen, bei Hitze morgens und abends

  • Wöchentliches Düngen mit einem Mehrnährstoffpräparat

  • Entfernen verwelkter Blüten, um neue Knospen zu fördern

Viele Zimmerpflanzen dürfen nun raus ins Freie – nach Gewöhnung. Dazu zählen:

  • Zitrusbäumchen

  • Oliven

  • Agaven

  • Palmen und Ficus

Schatten auf Südbalkonen ist wichtig. Ein leichtes Tuch oder Umstellen reicht aus. Gegen Staub und Trockenheit hilft regelmäßiges Besprühen mit weichem Wasser.

Rasen intensiv pflegen

Ein gesunder Rasen braucht jetzt Pflege und Aufmerksamkeit. In der Hauptwachstumszeit empfehlen sich:

  • Wöchentliches Mähen (nicht zu kurz!)

  • Bewässerung alle 3–4 Tage mit ca. 10–15 Liter/m²

  • Düngung alle zwei bis drei Wochen

Gemähter Rasenschnitt wird entfernt oder als Mulch unter Sträuchern verwendet. Das unterdrückt Unkraut und speichert Feuchtigkeit.

Unkraut wird vorzugsweise mechanisch entfernt. Nur bei starkem Befall werden gezielt Mittel eingesetzt.

Arbeitstabelle für den Juni

Bereich Tätigkeit Hinweise / Zeitfenster
Obstgarten Ernte von Beeren und Kirschen Früher Morgen – täglich prüfen
  Fruchtausdünnung nach Johanni Nur schöne, große Früchte belassen
Gemüsebeet Säen von Spinat, Dill, Bohnen, Mangold Anfang bis Mitte Juni
  Tomaten pflegen, ausgeizen, binden Wöchentlich prüfen
  Ernte von Frühgemüse (Radieschen, Kohlrabi) Laufend, je nach Sorte
Ziergarten Rückschnitt verblühter Sträucher Direkt nach der Blüte
  Stauden teilen, neu pflanzen Nur bei nicht blühenden Arten
Balkon / Terrasse Gießen, düngen, verwelkte Blüten entfernen Täglich morgens oder abends
Zimmerpflanzen Ausräumen, beschatten, sprühen Nach Gewöhnung
Rasenpflege Mähen, düngen, bewässern Regelmäßig – nicht bei praller Sonne
Schädlingsschutz Kontrollgänge, natürliche Mittel einsetzen Alle 2–3 Tage, gezielt und schonend

Juni ist der Monat des Wachstums, der Pflege – und der Freude am eigenen Grün. Wer jetzt regelmäßig gießt, schneidet, erntet und beobachtet, legt die Basis für gesunde Pflanzen und reiche Ernte. Mit einem gut geplanten Gartenkalender wird aus Arbeit echte Entspannung.