Nach dem Rekordhoch im Jahr 2022 verzeichnen die Immobilienpreise 2024 zum zweiten Mal in Folge einen Rückgang. Besonders betroffen sind ältere Bestandswohnungen, während Neubauten in Großstädten stabil bleiben.
Inhaltsverzeichnis:
- Rückgang bei Eigentums- und Mehrfamilienhäusern
- Preisentwicklung in deutschen Großstädten
- Zinsen und Angebotsknappheit bestimmen den Markt
- Neubauten als Stabilitätsfaktor
Rückgang bei Eigentums- und Mehrfamilienhäusern
Die Verkaufspreise für Wohnimmobilien in Deutschland sind 2024 weiter gesunken. Das Kieler Institut für Weltwirtschaft meldet, dass Eigentumswohnungen im Schnitt 1,5 Prozent günstiger verkauft wurden als 2023. Einfamilienhäuser verzeichneten ein Minus von 1,6 Prozent, Mehrfamilienhäuser sogar einen Rückgang um 3,0 Prozent. Inflationsbereinigt lagen die Verluste rund zwei Prozentpunkte höher.
Verglichen mit dem Höchststand von 2022 ergibt sich ein drastischeres Bild:
- Eigentumswohnungen: minus 11,4 Prozent, inflationsbereinigt minus 18,2 Prozent
- Einfamilienhäuser: minus 12,9 Prozent, inflationsbereinigt minus 19,6 Prozent
- Mehrfamilienhäuser: minus 21,6 Prozent, inflationsbereinigt minus 27,6 Prozent
Preisentwicklung in deutschen Großstädten
Die Preisbewegungen variieren stark zwischen den Regionen. In Frankfurt stiegen die Preise für Eigentumswohnungen im Jahresvergleich um 3,9 Prozent. Leipzig verzeichnete ein leichtes Plus von 1,5 Prozent. Anders sieht es in anderen Städten aus:
- Dresden: minus 0,6 Prozent
- Berlin: minus 1,8 Prozent
- München: minus 2,1 Prozent
- Stuttgart: minus 3,2 Prozent
- Hamburg: stärkster Rückgang mit minus 4,9 Prozent
Betroffen sind vor allem Altbauten. Wohnungen in älteren Gebäuden verloren deutlich an Wert. Neubauten hingegen hielten sich stabil – insbesondere in Metropolen. Dort liegen ihre Preise weiterhin nahe am Rekordniveau. In Großstädten machen Neubauten 20 bis 30 Prozent aller Verkäufe aus, im Bundesdurchschnitt rund 10 Prozent.
Zinsen und Angebotsknappheit bestimmen den Markt
Laut Jonas Zdrzalek vom IfW beeinflussen zwei entgegengesetzte Kräfte die Immobilienpreise:
- Steigende Zinsen drücken auf die Kaufpreise.
- Der anhaltende Wohnungsmangel – besonders in Ballungsräumen – stützt die Preise.
Ab dem zweiten Quartal 2024 zeigte sich eine leichte Stabilisierung. Doch laut IfW war sie zu schwach, um den Jahresrückgang auszugleichen. Der Markt hat seine Tiefststände hinter sich gelassen, aber politische Unsicherheiten bremsen die Erholung.
Neubauten als Stabilitätsfaktor
Trotz rückläufiger Gesamtpreise gibt es Bereiche mit wachsender Nachfrage. Neubauten wurden deutlich häufiger verkauft als im Vorjahr. Besonders in Städten zeigt sich eine hohe Transaktionsdynamik. Die Zahlen des German Real Estate Index belegen diesen Trend quartalsweise auf Basis notariell beurkundeter Kaufverträge.
Der deutsche Immobilienmarkt bleibt im Umbruch. Regionale Unterschiede, Zinspolitik und begrenztes Angebot werden auch 2025 zentrale Einflussfaktoren sein.
Quelle: Tagesschau