Grüne Fassaden
Grüne Fassaden, Foto: pixabay

Begrünte Hausfassaden sind mehr als nur ein Blickfang. Sie verbessern das Mikroklima, fördern die Artenvielfalt und können sogar das Gebäude schützen. Doch vor der Umsetzung gibt es einiges zu beachten – von der Auswahl der Pflanzen bis zur passenden Rankhilfe.

Inhaltsverzeichnis:

Voraussetzungen an der Wand und bauliche Hinweise

Vor jeder Fassadenbegrünung müssen bauliche Voraussetzungen geprüft werden. Hauseigentümer sollten die Wandoberfläche auf Schäden wie Risse oder bröckelnden Putz kontrollieren. Nur intakte Fassaden sind für eine Begrünung geeignet. Annika Dobbers von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen rät, beschädigte Stellen vorab fachgerecht auszubessern.

Eine Genehmigung durch die Kommune ist in der Regel nicht notwendig. Ausnahmen gelten für denkmalgeschützte Gebäude oder wenn Pflanzen in den öffentlichen Raum hineinwachsen. In Zweifelsfällen empfiehlt Felix Mollenhauer vom Bundesverband Gebäude Grün, sich beim zuständigen Grünflächenamt zu erkundigen.

Pflanzenwahl abhängig von Sonnenlicht und Wind

Die Standortbedingungen bestimmen, welche Pflanzen in Frage kommen. Dabei sind vier Fragen zentral:

  • Wie viel Sonne trifft tagsüber auf die Fassade?
  • Wie stark ist die Wand dem Wind ausgesetzt?
  • Aus welchem Material besteht die Oberfläche?
  • Liegt die Wand im Schatten?

Für sonnige Wände eignen sich zum Beispiel Blauregen, Kletterrosen, Wilder Wein oder Akebie. Im Schatten gedeihen Efeu, Pfeifenwinde oder Geißblatt besonders gut. Die Wahl der Pflanzen hängt zudem von der Klettertechnik ab. Selbstklimmer wie Efeu benötigen keine Rankhilfe, während schlingende Arten wie Clematis eine benötigen.

Verschiedene Begrünungssysteme verstehen

Es gibt zwei Hauptarten der Fassadenbegrünung:

  • Boden-gebunden: Pflanzen wachsen direkt im Erdreich vor der Wand. Dazu gehören klassische Kletterpflanzen wie Kletterhortensien oder Waldreben.
  • Wand-gebunden: Pflanzen wachsen in Kübeln oder Modulen mit speziellem Substrat. Typisch sind Arten wie Bergenie, Purpurglöckchen oder Storchschnabel.

Wand-gebundene Systeme ersetzen oft andere Fassadenverkleidungen. Dabei unterscheiden Fachleute auch zwischen selbst klimmenden Pflanzen und solchen, die Rankhilfen benötigen. Für letztere eignen sich Gitterelemente, Netze oder Holzlatten. Eine Beratung durch Gartenlandschaftsbauer kann die Auswahl und Planung erleichtern.

Rankhilfen richtig montieren und Kosten kalkulieren

Die Befestigung von Rankhilfen erfordert Sorgfalt. Diese müssen einen Abstand zur Wand gewährleisten, um Feuchtigkeitsschäden zu vermeiden. In Baumärkten gibt es passende Halterungen samt Anleitung. Bei Unsicherheiten kann eine Fachfirma helfen. Adressen finden sich beim Bundesverband Gebäude Grün.

Die Kosten für eine Begrünung variieren stark. Sie hängen ab von:

  • Art der Pflanzen
  • Auswahl der Rankhilfen
  • Fläche der Begrünung

Im Durchschnitt liegen die Kosten zwischen 80 und 250 Euro pro Quadratmeter.

Regelmäßige Pflege ist entscheidend

Damit die Fassadenbegrünung dauerhaft gelingt, ist regelmäßige Pflege notwendig. Ein Rückschnitt ein- bis zweimal jährlich verhindert das Wuchern in Fenster, Türen oder Dachöffnungen. Besonders in Trockenperioden benötigen die Pflanzen zusätzliches Wasser.

Bei boden-gebundenen Pflanzen sollte man:

  • Die Erde regelmäßig auflockern
  • Langzeitdünger verwenden
  • Bedarfsgerecht und nicht zu häufig gießen

Wand-gebundene Systeme profitieren von automatischer Bewässerung. So bleibt der Pflegeaufwand überschaubar und die Pflanzen gesund.

Quelle: NTV

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