Steigende Baukosten setzen den Wohnungsbau in Deutschland weiterhin unter Druck. Trotz eines Rückgangs der extremen Preissteigerungen der letzten Jahre bleibt das Bauen teuer. Der Baupreisindex zeigt eine anhaltende Verteuerung von Neubauten und konventionellen Bauarten.
Inhaltsverzeichnis:
- Statistisches Bundesamt bestätigt erneuten Anstieg der Baupreise
- Wohnungsbau unter Druck - Weniger Genehmigungen und Stornierungen
- Baupreisindex - Entwicklung im Vergleich zum Basisjahr 2021
- Kaum Entspannung in Sicht
Statistisches Bundesamt bestätigt erneuten Anstieg der Baupreise
Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) sind die Baupreise im vierten Quartal 2024 im Vergleich zum Vorjahresquartal um 3,1 % gestiegen. Damit setzt sich der Aufwärtstrend fort, wenn auch in geringerem Tempo als in den Jahren 2022 und 2023.
Besonders stark betroffen sind folgende Bauleistungen:
- Dachdeckungs- und Dachabdichtungsarbeiten: +3,6 %
- Zimmer- und Holzbauarbeiten: +2,6 %
- Betonarbeiten: +1,0 %
Trotz einer leichten Beruhigung bleibt das hohe Preisniveau eine Belastung für Bauherren und Immobilienentwickler.
Wohnungsbau unter Druck - Weniger Genehmigungen und Stornierungen
Neben den steigenden Kosten gibt es eine weitere alarmierende Entwicklung: Die Zahl der Baugenehmigungen ist 2024 deutlich zurückgegangen. Das Statistische Bundesamt meldete, dass im Jahr 2024 nur 215.900 Wohnungen genehmigt wurden. Dies entspricht einem Rückgang von 16,8 % (43.700 weniger als im Vorjahr).
Zudem wurden zahlreiche Bauprojekte storniert oder verschoben, da sich viele Investoren aufgrund hoher Bau- und Finanzierungskosten zurückhalten. Das führt dazu, dass in Neubaugebieten oft viele Grundstücke unbebaut bleiben.
Baupreisindex - Entwicklung im Vergleich zum Basisjahr 2021
Der Baupreisindex für Wohngebäude zeigt eine deutliche Verteuerung im Vergleich zu früheren Jahren. Seit dem Basisjahr 2021 (Indexwert = 100) hat sich der Wert kontinuierlich erhöht und lag im vierten Quartal 2024 bei 130,8 Punkten.
Das bedeutet, dass Bauen heute 30,8 % teurer ist als noch 2021. Im langfristigen Vergleich zeigt sich eine noch drastischere Entwicklung: Zwischen 2010 und 2022 sind die Baupreise in Deutschland um 64 % gestiegen, während die Inflation im gleichen Zeitraum nur um 25 % wuchs.
Kaum Entspannung in Sicht
Auch wenn die Preissteigerungen nicht mehr so drastisch sind wie in den vergangenen Jahren, bleibt das Bauen in Deutschland teuer. Ohne deutlichen Rückgang der Baukosten oder eine Zinssenkung wird der Wohnungsbau weiterhin stagnieren.
Ob sich die Situation 2025 entspannt, hängt stark von wirtschaftlichen Faktoren wie Zinsen, Materialkosten und der Nachfrage nach Immobilien ab. Bis dahin bleibt der Weg ins Eigenheim für viele eine Herausforderung.
Quelle: haus.de