Wenig Tageslicht, niedrige Decken und begrenzter Platz – viele Wohnungen in Deutschland kämpfen mit denselben Herausforderungen. Innenarchitekten wie Susann Goerg, Maureen McClaine, Courtney Robinson und Kim Turner zeigen praxisnahe Lösungen, um kleine Räume funktional und ästhetisch zu gestalten. Ihre Ansätze basieren auf Licht, Farbe, Struktur und cleverer Nutzung von Flächen. Mit einfachen Änderungen lässt sich jeder Raum optisch vergrößern und wohnlicher gestalten.
Inhaltsverzeichnis:
- Niedrige Decken mit Tricks höher wirken lassen
- Mehr Helligkeit durch Spiegel und Lichtfarben
- Platzgewinn durch clevere Aufbewahrung
- Materialien, Texturen und Zonen strukturieren Räume
Niedrige Decken mit Tricks höher wirken lassen
Susann Goerg, Gründerin von Happyhomes Design, empfiehlt, den Blick im Raum nach oben zu lenken. Flache Möbel und vertikale Elemente erzeugen den Eindruck größerer Höhe. Ideal sind dabei hohe Pflanzen, hängende Leuchten und Kunstwerke, die das Auge führen. Möbel ohne Beine lassen Decken höher erscheinen, da sie den Boden optisch freihalten.
Eine durchdachte Gestaltung der Wandfarbe unterstützt diesen Effekt. Neutrale, helle Töne verlängern die Linien nach oben. Einheitliche Farbpaletten schaffen visuelle Ruhe und lassen Räume offener wirken. Inspirationen zur Farbgestaltung findest du unter anderem in diesem Beitrag über Farbpsychologie im Zuhause.
Mehr Helligkeit durch Spiegel und Lichtfarben
Maureen McClaine von Stantec betont die Bedeutung des Lichts. Spiegel an strategischen Stellen, besonders gegenüber Fenstern, verstärken das Tageslicht. Courtney Robinson von Materials + Methods Design ergänzt, dass helle Wand- und Deckenfarben das Licht reflektieren und Räume visuell erweitern.
Empfohlen wird der Einsatz monochromer Farbkonzepte, um Tiefe zu schaffen. Wenn natürliche Lichtquellen fehlen, können helle Wände und Decken mit identischen Farbtönen den Raum größer erscheinen lassen. Diese Methode wird häufig bei modernen, lichtarmen Wohnungen angewendet. Ein Beispiel, wie nachhaltige Architektur Licht und Raum nutzt, zeigt der Artikel über begrünte Gebäude und urbane Oasen.
Platzgewinn durch clevere Aufbewahrung
Ein häufiger Engpass entsteht durch fehlenden Stauraum. Goerg empfiehlt, versteckte Flächen wie die Rückseiten von Schranktüren oder den Raum unter Betten optimal zu nutzen. Hier können rollbare Boxen oder Hakenleisten zusätzlichen Stauraum bieten.
Auch die Küche profitiert von Organisation. Robinson rät dazu, Lebensmittel in gleichförmige Vorratsgläser umzufüllen – so entsteht Ordnung und optische Weite. Wer Platzprobleme hat, kann sich über kreative Lösungen in kleinen Wohnungen informieren, etwa in diesem Artikel über versteckte Funktionen in Wohnräumen.
Materialien, Texturen und Zonen strukturieren Räume
Abgenutzte Böden lassen sich mit Teppichen oder Teppichfliesen verdecken, was nicht nur das Erscheinungsbild verbessert, sondern auch Akzente setzt.
Ein großer Teppich kann einem Raum einen neuen Charakter verleihen. Freiliegende Rohre und Säulen sollten nicht versteckt, sondern betont werden – etwa durch Seile, Metallfarben oder Spiegelverkleidungen.
McClaine empfiehlt, große Räume in funktionale Zonen zu gliedern:
- Leseecke
- Arbeitsbereich
- Essplatz
So wirkt der Raum harmonischer. Das Verschieben von Möbeln weg von den Wänden schafft Tiefe und Struktur.
Kleine Anpassungen in Farbe, Licht und Ordnung führen zu großen Veränderungen im Wohngefühl. Die vorgestellten Lösungen zeigen, wie Innenarchitektur auch auf begrenztem Raum neue Perspektiven eröffnet. Mit wenigen Handgriffen lassen sich Höhe, Licht und Raumwirkung deutlich verbessern. Wer langfristig plant, kann diese Strategien mit nachhaltigen Konzepten kombinieren – etwa beim Einsatz umweltfreundlicher Baustoffe, wie sie im Beitrag über nachhaltiges Bauen erläutert werden.
Quelle: BUSINESS INSIDER