Lange Trockenphasen, Rekordtemperaturen und kaum Regen – diese Kombination hat in den letzten Jahren vielen Gärten zugesetzt. Besonders betroffen sind Rasenflächen, die im Sommer schnell austrocknen. Mit gezielten Pflegemaßnahmen im Herbst kann man die Schäden begrenzen und den Rasen für den Winter stärken. Mehrere Schritte wie Mähen, Düngen, Vertikutieren und Bewässern helfen, die grüne Fläche gesund zu erhalten.
Inhaltsverzeichnis
- Rasenmähen und Laub entfernen
- Unkrautbekämpfung auf trockenen Flächen
- Herbstdünger für starke Gräser
- Vertikutieren und Nachsäen bis Ende Oktober
- Rasenpflege im Winter
- Pflegebeginn im Frühling
- Bewässerung im Sommer
- Übersicht der wichtigsten Herbstmaßnahmen
Rasenmähen und Laub entfernen
Mit sinkenden Temperaturen verlangsamt sich das Wachstum der Gräser, doch das Mähen bleibt wichtig. Der Rasen sollte weiterhin regelmäßig geschnitten werden, solange er wächst. Die optimale Schnitthöhe liegt bei rund vier Zentimetern. Das Schnittgut wird vollständig entfernt, da es bei kühlem Wetter nur schwer verrottet.
Laub, das im Herbst von den Bäumen fällt, blockiert das Licht und begünstigt Moosbildung. Es sollte ein- bis zweimal pro Woche entfernt werden. Am einfachsten gelingt das mit einem Rasenmäher mit Fangkorb. So wird gleichzeitig geschnitten und gereinigt. Auch Fallobst darf nicht liegen bleiben, da es Fäulnis verursacht und die Grasnarbe schädigt.
Wichtige Punkte:
- Letzter Schnitt bei etwa 4 cm Höhe
- Kein Mulchen bei niedrigen Temperaturen
- Laub regelmäßig abräumen
- Fallobst sofort entfernen
Unkrautbekämpfung auf trockenen Flächen
Nach heißen Sommern haben sich oft tief wurzelnde Unkräuter wie Löwenzahn stark verbreitet. Diese überstehen Trockenphasen besser als Rasengräser. Um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, werden sie im Herbst mitsamt der Pfahlwurzel ausgestochen. Dazu kann ein altes Küchenmesser oder ein spezieller Unkrautstecher verwendet werden.
Je früher die Bekämpfung erfolgt, desto geringer ist die Gefahr neuer Unkrautnester. Der Boden sollte vor der Arbeit leicht feucht sein, damit sich die Wurzeln leichter entfernen lassen.
Herbstdünger für starke Gräser
Der Rasen braucht nach einer Dürrephase Nährstoffe, um sich zu regenerieren. Ein spezieller Herbst-Rasendünger wird von August bis Anfang November ausgebracht. Er enthält weniger Stickstoff, dafür mehr Kalium und Phosphat.
Diese Nährstoffe:
- stärken die Zellstruktur,
- senken den Gefrierpunkt im Zellsaft,
- fördern das Wurzelwachstum.
Kalium wirkt wie ein natürlicher Frostschutz, während Phosphat die Wurzeln kräftigt. Zusätzlich enthält der Dünger Eisen, das gegen Moos hilft. Am besten wird er an einem Regentag verteilt. Ist es trocken, sollte anschließend gewässert werden.
Ein Herbstdünger wirkt etwa zehn Wochen und schützt den Rasen vor Frost und Krankheiten wie Schneeschimmel.
Vertikutieren und Nachsäen bis Ende Oktober
Spätestens im Oktober lohnt sich das Vertikutieren. Dabei werden abgestorbene Pflanzenreste, Moos und Filz entfernt. In besonders heißen Jahren sind viele Rasenstellen verbrannt, weshalb das Entfernen von totem Material besonders wichtig ist.
Nach dem Vertikutieren gilt:
- Kahlstellen über zehn Zentimeter Durchmesser nachsäen,
- Boden vorher leicht auflockern,
- spezielle Nachsaatmischung verwenden.
Bei Totalschäden kann noch bis Ende September neuer Rasen ausgesät werden. Die feucht-warme Herbstwitterung bietet ideale Keimbedingungen. Wer Trockenperioden vorbeugen möchte, wählt trockenresistente Saatmischungen.
Für frische Aussaat gilt die Regel: 5 × 5 Minuten tägliches Wässern, damit der Boden gleichmäßig feucht bleibt.
Rasenpflege im Winter
Nach den letzten Mäharbeiten sollte der Rasen möglichst nicht betreten werden. Bei Schnee ist Vorsicht geboten: Verdichteter Schnee schadet der Grasnarbe und führt zu Fäulnis. Wer bei nassem Boden dennoch über den Rasen gehen muss, kann Holzbretter als provisorischen Weg nutzen. So verteilt sich das Gewicht gleichmäßiger.
Pflegebeginn im Frühling
Wenn die Forsythien blühen, startet die nächste Pflegesaison. Der Rasenmäher kommt wieder wöchentlich zum Einsatz. Eine Frühjahrsdüngung sorgt für frisches Wachstum. Zwei Wochen später kann erneut vertikutiert werden, sofern das Gras schon kräftig wächst.
Bewässerung im Sommer
Um ein erneutes Vergilben zu verhindern, hilft gezieltes Bewässern. Ein Rasen braucht pro Woche ein bis zwei gründliche Wassergaben. Die Bewässerung sollte morgens erfolgen, damit weniger Wasser verdunstet.
Mengenempfehlung:
- 10 – 25 Liter pro m² je nach Bodenart
- Lehmige Böden: weniger Wasser
- Sandige Böden: mehr Wasser
Zur Kontrolle kann ein Glasgefäß aufgestellt werden. Sobald es 1–2 cm hoch gefüllt ist, ist die Fläche ausreichend versorgt.
Übersicht der wichtigsten Herbstmaßnahmen
| Maßnahme | Zeitraum | Zweck / Wirkung | Besonderheiten |
|---|---|---|---|
| Mähen | bis zum Wachstumsende | Saubere Fläche, bessere Belüftung | Schnittgut entfernen |
| Laub entfernen | wöchentlich | Schutz vor Moos und Pilzbefall | Rasenmäher mit Fangkorb nutzen |
| Unkraut beseitigen | September–Oktober | Eindämmung tief wurzelnder Pflanzen | Löwenzahn vollständig ausstechen |
| Herbstdünger einsetzen | August–November | Stärkung vor Winter, Moosschutz | Enthält Kalium, Phosphat, Eisen |
| Vertikutieren | bis Ende Oktober | Entfernung von Filz, Förderung neuer Triebe | Kahlstellen nachsäen |
| Bewässerung | nach Bedarf | Regeneration und Wurzelstärkung | 5 × 5 Minuten bei Trocknung täglich |
Ein sorgfältig gepflegter Rasen im Herbst bleibt widerstandsfähig und grün. Wer diese Schritte konsequent beachtet, kann sich im Frühjahr über eine dichte, gesunde Grasfläche freuen.
Quelle: Mein Schöner Garten, YouTube