Laute Frösche im Garten
Laute Frösche im Garten, pixabay/Foto illustrativ

Ein naturnaher Teich gilt als Zeichen ökologischer Vielfalt. Doch was für viele Umweltschützer erfreulich ist, wird für Gartenbesitzer zur Belastung. Besonders im Frühling verwandelt sich der Garten durch das Quaken von Fröschen in eine nächtliche Geräuschkulisse. Zwischen April und Juni können einige Arten Lautstärken von bis zu 90 Dezibel erreichen – vergleichbar mit einem Staubsauger oder stark befahrener Straße. Was ist erlaubt, was verboten und wie lässt sich der Teich vorbeugend gestalten?

Inhaltsverzeichnis:

Laute Balzzeit bei Teich- und Wasserfröschen

Während der Fortpflanzungszeit sorgen insbesondere Laub-, See-, Wasser- und kleine Teichfrösche für anhaltenden Lärm. Die Männchen geben dabei nächtelang Balzrufe von sich, um Weibchen anzulocken und Reviere zu markieren. Bei geringem Froschbestand bleibt das meist unbemerkt. Doch bei wachsender Population kann das zur akustischen Belastung werden. Leisere Arten wie Moorfrösche oder Springfrösche spielen dabei eine untergeordnete Rolle. Auch heimische Kröten wie die Erdkröte gelten als stille Vertreter.

Artenschutz seit 1980 - Eingreifen ist streng geregelt

Frösche und deren Nachwuchs stehen in Deutschland unter besonderem Schutz, geregelt durch die Bundesartenschutzverordnung. Seit 1980 ist es verboten, Amphibien oder deren Laich eigenständig zu entfernen oder zu töten. Einige Arten stehen sogar auf der Roten Liste des Bundesamts für Naturschutz. Wer dennoch handelt, riskiert empfindliche Strafen. Nur unter bestimmten Bedingungen kann eine behördlich genehmigte Umsiedlung stattfinden.

Umsiedlung nur bei über 55 Dezibel möglich

Bei Beschwerden über nächtlichen Lärm prüft die zuständige Naturschutzbehörde die Situation vor Ort. Ein Gutachter misst dann die Lautstärke. Wird ein Wert von mehr als 55 Dezibel überschritten, kann ein Antrag auf Umsiedlung gestellt werden. In der Praxis kann das Quaken je nach Teichgröße und Froschzahl sogar bis zu 90 Dezibel erreichen. Dennoch bleibt der Eingriff kritisch: Der Naturschutzbund NABU warnt vor Folgen für das ökologische Gleichgewicht. Krankheiten könnten übertragen oder Populationen geschwächt werden.

Effektive Maßnahmen vor der Ansiedlung

Wer das Froschkonzert vermeiden will, sollte bereits vor der Ansiedlung aktiv werden. Dafür stehen mehrere tierfreundliche Möglichkeiten zur Verfügung:

  • Springbrunnen einsetzen – bewegtes Wasser wirkt abschreckend auf Frösche.
  • Teichpflanzen reduzieren – sie dienen als bevorzugte Laichplätze.
  • Fische einsetzen – etwa Goldfische, die Froschlaich fressen (nur außerhalb der Laichzeit erlaubt).
  • Froschzaun anbringen – ein Kunststoffnetz um den Teich verhindert das Eindringen.

Diese Maßnahmen sind nur vor dem Frühjahr sinnvoll, sobald die Frösche im Teich leben, greift der gesetzliche Schutz.

Der Frosch als Indikator für intakte Natur

Auch wenn das Quaken störend sein kann: Frösche sind wichtige Nützlinge im Garten. Sie fressen Mücken, Schnecken und andere Kleintiere. Schäden am Teich verursachen sie nicht. Ihre Anwesenheit steht für gute Wasserqualität und ein funktionierendes Ökosystem. Die Balzzeit dauert in der Regel nur zwei Monate. In vielen Fällen lohnt sich daher das Ausharren mehr als das Eingreifen.

Quelle: RND

 

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