Immer mehr Bauherren setzen auf begrünte Dächer. Diese bieten nicht nur Vorteile für das Mikroklima, sondern steigern auch den Immobilienwert. Voraussetzung ist jedoch eine sorgfältige Planung, denn Fehler können teuer werden. Die wichtigsten Fakten rund um Statik, Pflanzenauswahl und Kosten sprechen für sich.
Inhaltsverzeichnis:
- Michael Henze und Gunter Mann warnen vor Planungsfehlern
- Nicht jedes Dach eignet sich automatisch
- Extensive Begrünung als pflegeleichte Option
- Intensive Begrünung bringt mehr Gewicht
- Förderungen und Kosten im Überblick
Michael Henze und Gunter Mann warnen vor Planungsfehlern
Gründächer funktionieren als natürliche Klimaanlagen. Sie speichern Feuchtigkeit, die später verdunstet und so die Umgebung kühlt.
Bundesverband Garten- und Landschaftsbau ist das Prinzip alt, aber angesichts des Klimawandels aktueller denn je. Auch Gunter Mann, Präsident des Bundesverbands GebäudeGrün, betont die Bedeutung richtiger Technik. Besonders im Sommer bietet ein begrüntes Dach einen echten Vorteil gegenüber traditionellen Dacheindeckungen.
Nicht jedes Dach eignet sich automatisch
Entscheidend ist die Dachneigung und die Tragfähigkeit des Gebäudes. Bei steilen Dächern, etwa mit einer Neigung von 30 bis 45 Grad, ist professionelle Hilfe unverzichtbar. Ab 15 Grad wird es bereits technisch anspruchsvoll. Flachdächer oder leicht geneigte Dächer zwischen 5 und 15 Grad sind ideal.
Extensive Begrünung als pflegeleichte Option
Die meisten Hauseigentümer wählen die extensive Dachbegrünung. Diese benötigt wenig Pflege und ist mit Pflanzen ausgestattet, die Trockenheit, Hitze und Frost vertragen. Dazu zählen:
- Moose
- Gräser
- Sedum-Arten
- Mauerpfeffer
- Kräuter
Solche Dächer müssen nur selten betreten werden. Sie sind besonders beliebt, da sie wenig wiegen – etwa 50 bis 100 Kilogramm pro Quadratmeter – und eine lange Lebensdauer haben.
Spezielle Pflanzsubstrate sind notwendig. Normale Gartenerde reicht nicht aus. Die Substrate werden auf regionale Bedingungen und die Dachkonstruktion abgestimmt.
Intensive Begrünung bringt mehr Gewicht
Im Unterschied zur extensiven Variante ist die intensive Dachbegrünung mit richtigen Gärten vergleichbar. Sie erlaubt Wege, Sträucher und sogar Bäume. Diese Art wiegt jedoch deutlich mehr – bis zu 500 Kilogramm pro Quadratmeter. Damit steigt die statische Belastung erheblich. Entsprechend braucht es:
- Eine dickere Erdschicht
- Eine wurzelfeste Dachabdichtung
- Genaue Berechnungen zur Wassersättigung und Schneelast
Begehbare Dächer benötigen ein Gefälle von zwei bis drei Prozent. Ohne dies kann Wasser nicht zuverlässig ablaufen, was langfristig Schäden verursachen kann.
Förderungen und Kosten im Überblick
Die Kosten variieren stark. Extensive Dachbegrünungen beginnen bei etwa 50 bis 80 Euro pro Quadratmeter. Intensive Systeme kosten ab 100 Euro aufwärts. Kommunen, der Bund und Länder bieten Förderprogramme an, etwa in Form von:
- direkten Zuschüssen
- Steuererleichterungen
- Reduzierung der Abwassergebühr
Gründächer schützen nicht nur vor Hitze und Starkregen. Sie binden Feinstaub, reduzieren Lärm und verlängern die Lebensdauer des Daches. Michael Henze betont, dass richtig installierte Pflanzen kein Risiko, sondern ein echter Mehrwert für das Gebäude sind.
Quelle: NTV